Ich habe seit meiner Jugendzeit zwei Hauptschwerpunkte in meiner Arbeit. Das ist zum Einen das Gesicht des Menschen und zum anderen Strukturen und Muster. In der Schulzeit habe ich manches Muster und Gesicht vor mich hingekritzelt. Dabei hatten die Gesichter bis zu meiner Arbeit "Die Zufriedenen" eine gewisse Ähnlichkeit. Die Nase war stets relativ groß und auch die Wangenknochen waren sehr ausgeprägt. Das war eine Art des Ausdrucks, die mir noch heute gefällt.
Angeregt von der Mikroskopie im Biologie-Studium beammen die Strukturen, die ich zeichnete, zellartige Formen. Aber auch andere Naturstrukturen flossen mit ein. Dies habe ich überwiegend in der Malerei, aber auch in Skulpturen mit Gips umgesetzt. Noch heute faszinieren mich Strukturen aus der Natur und ich setze sie auf meine Art in meiner Kunst um.
In der Malerei interessiert mich auch, wie durch Licht und Schatten Räumlichkeit entsteht. Diese darf aber auch im Widerspruch stehen, mal wirkt etwas vorne - mal hinten. Eine besondere Stimmung darf durch Licht entstehen. Teils durch viele Schichten Farben erreicht, bei der die untere hellere Schicht durchschimmert, wie ein Leuchten von innen, teils durch aufgesetzte Helligkeiten. Besonders gerne kombiniere ich dabei Zeichnung und Malerei.
Skulptural habe ich 1999 begonnen mit Gips und Ton zu arbeiten. In dem Projekt "Abgüsse von Körperabdrücken" habe ich mich erneut mit dem Thema Struktur und Raum beschäftigt. Dabei entstanden die Arbeiten "Metamorphose" und "Körperlandschaften". Schon lange ruht das Projekt, aber es wird zu späteren Zeit aufgegriffen werden, in mir ist es noch immer aktuell. Diesmal vom Material her, eine andere, stabilere Variante als Gips.
In diesen Arbeiten sieht man die Abdrücke meiner Finger. Die rechte Abbildung zeigt eine Sequenz der Arbeit "Öffnung und Entfaltung"
Dann fasziniert mich bis heute, die räumliche Dymension von Höhlungen und die Lichtwirkungen darin. 2001 entstanden 3 große Gipsskulpturen und damit verbunden Fotografien. Mittlerweile setze ich es in der Skulptur aber ausschließlich mit dem Material Ton um.
2005 begann ich mit der Tonarbeit "Die Zufriedenen" als Teil 1 der "Happy People". Überdymensionale reliefartige Tonköpfe mit einem zufriedenen Ausdruck entstanden. Eine visualisierung der fehlenden Elemente unserer hektischen Zeit: Tief durchatmen, Pause machen, entspannen, bei sich sein! Auch hier wurden wieder die großen Nasen geformt, diesmal als Zeichen, der tief durchatmenden Menschen. Gesichter, meist mit geschlossenen, aber auch mit geöffneten, zufriedenen Augen.
1/1 2020 wurde dann die Serie "Happy People" - Malerei begonnen. Eine Serie, die ich mein Leben lang fortführen möchte. Menschen (als Ausnahme auch Tiere) "Im Lachanfall". Frei und gelöst, so wie sie gerade sind. Gerade in der Corona-Maßnahmen-Maskenzeit ist es eine Wohltat mal wieder frei lachende Menschen sehen zu können.
2021/2022, genau genommen gerade jetzt, bin ich dabei die "Happy People" als Lachanfall-Tonvariante umzusetzen.
Ganz besonders war 2019 das große Ton-Projekt mit 4 lebensgroßen Tonsäulen "Feuer, Erde, Wasser, Luft", die nun als Platz aufgebaut am Waldrand von Altmorschen mit dem Titel "Kraftplatz" stehen.